Siemens steigerte den Quartalsgewinn im vergangenen Jahr um 193 Prozent, beeinträchtigt durch den Ausstieg aus Russland.
Der deutsche Industriekonzern Siemens hat im zweiten Quartal seines Geschäftsjahres seinen Nettogewinn im Vergleich zum Vorjahr um 193 Prozent auf 3,6 Milliarden Euro (rund 85 Milliarden Kronen) gesteigert, teilte das Unternehmen heute in seinen Geschäftszahlen mit. Vor einem Jahr wurde das Ergebnis des Unternehmens durch Abschreibungen im Zusammenhang mit dem Rückzug aus dem russischen Markt nach dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine beeinträchtigt. Nun hat das Unternehmen seine Gewinn- und Umsatzprognose für das Gesamtjahr angehoben.
Der Umsatz stieg im zweiten Quartal um 14 Prozent auf 19,4 Milliarden Euro. Analysten hatten in einer vom Unternehmen durchgeführten Umfrage mit einem Umsatz von 18,6 Milliarden Euro gerechnet. Der Gewinn im Industriegeschäft stieg in den drei Monaten bis Ende März um 47 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro. Damit blieb das Unternehmen hinter den Schätzungen zurück, die einen Gewinn von 2,7 Milliarden Euro vorsahen.
Siemens, das eine Reihe von Produkten von Zügen bis zu Industriesoftware herstellt, erwartet nun ein vergleichbares Umsatzwachstum von neun bis 11 Prozent in den zwölf Monaten bis Ende September. Der bisherige Ausblick lag bei einem Wachstum von sieben bis 10 Prozent. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie soll auf 9,60 bis 9,90 Euro steigen, nachdem es im Februar noch bei 8,90 bis 9,40 Euro lag.
"Siemens liefert weiterhin exzellente Ergebnisse und hat mehrere Rekorde erzielt, darunter eine beeindruckende Margenausweitung und Allzeithochs in den Divisionen Digital Industries und Smart Infrastructure. Auch der Auftragsbestand war rekordverdächtig", sagte CEO Roland Busch in einer Stellungnahme.
Die Ergebnisse von Siemens werden von Analysten als Indikator für die Gesundheit der allgemeinen wirtschaftlichen Aktivität in der Branche angesehen. Der Schweizer Konkurrent ABB hob vor kurzem seine Umsatz- und Gewinnprognose für das Gesamtjahr an, nachdem das erste Quartal positiv verlaufen war. Und der französische Zughersteller Alstom erklärte letzte Woche, dass die Marktdynamik weiterhin sehr günstig sei.
Siemens verfügt in der Tschechischen Republik über Produktionsstätten und eine umfangreiche Geschäftsstruktur. Darüber hinaus verfügt das Unternehmen über zwei Shared Service Center, 13 Entwicklungszentren und -abteilungen sowie zehn Kompetenzzentren mit globaler Reichweite in Tschechien.
Von Zügen zu industrieller Software? Ich dachte, sie stellen nur Geräte her - interessant.
Brutal!
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