Nach Ansicht von Mark Kolanovic ist das, was wir jetzt erleben, nur die Ruhe vor dem Sturm. Was wird folgen?

Obwohl die Aktienmärkte seit Anfang des Jahres steigen, sollten die Anleger nicht nachlassen. Es gibt nämlich ziemlich viel Gegenwind, und die Analysten eilen mit Vorhersagen über eine Rezession voraus, die zunehmend unvermeidlich erscheint. Wie beurteilt der JP Morgan-Stratege Marko Kolanovic die aktuelle Situation? Seiner Meinung nach erleben wir gerade die Ruhe vor dem Sturm. Und warum?

Im Jahr 2023 stehen die Aktienmärkte vor vielen Unwägbarkeiten und Herausforderungen, die ihre Entwicklung beeinträchtigen können. Einer der wichtigsten Experten, der die Markttrends beobachtet und analysiert, ist Marko Kolanovic, ein Stratege bei JPMorgan. Kolanovic hat aufgrund seiner präzisen Prognosen und seiner Fähigkeit, die wichtigsten Faktoren, die die Märkte beeinflussen, zu erkennen, einen großen Einfluss auf die Anlegergemeinschaft gehabt. In diesem Artikel konzentrieren wir uns auf Kolanovics Ansichten und Prognosen zu den Aktienmärkten im Jahr 2023.

JPMorgan-Stratege Mark Kolanovich warnt vor einem möglichen Rückgang der Aktienmärkte im Jahr 2023, der auf die Turbulenzen im Bankensektor, den Ölschock und die Verlangsamung des Wachstums zurückzuführen ist. Die europäischen Aktien notieren derzeit in der Nähe ihrer Allzeithochs, und die US-Aktien erholen sich von ihren jüngsten Verlusten. Kolanovic rechnet jedoch mit einem Umschwung in der Risikostimmung, und der Markt könnte in den kommenden Monaten erneut die Tiefststände des vergangenen Jahres erreichen.

Bankenturbulenzen und Ölschock

Der Bankensektor befindet sich in Turbulenzen, die sich auf die Gesamtperformance der Aktienmärkte auswirken könnten. Der Zusammenbruch mehrerer Banken in den USA und in Übersee zeigt, dass der Sektor vor großen Herausforderungen steht.

Obwohl die Zentralbanken immer noch kommunizieren, gibt es Grund, den Kampf gegen die Inflation zu verschleiern und die Annahme einer Zinssenkung durch den Markt zu unterdrücken, so dass die ursprüngliche Stressquelle, nämlich die längerfristig höheren Zinsen, wieder ins Spiel kommen könnte.

Händler wetten verstärkt darauf, dass der Stress im Bankensystem die Federal Reserve (Fed) dazu zwingen wird, ihre Straffungskampagne zu bremsen. Kolanovich warnt davor, dass die ursprüngliche Stressquelle - höhere Zinsen für einen längeren Zeitraum - wieder ins Spiel kommen könnte. Wenn die Fed die Zinsen nicht mehr anhebt, könnte dies die Märkte zwar vorübergehend beruhigen, langfristig aber zu einer höheren Inflation und anderen Problemen führen.

Gleichzeitig haben die zunehmenden Spannungen im Nahen Osten die Ölpreise in die Höhe schnellen lassen, was sich negativ auf die Weltwirtschaft auswirken könnte.

Verlangsamtes Wirtschaftswachstum

Das Wirtschaftswachstum verlangsamt sich aufgrund von Inflationsängsten und steigenden Zinssätzen. Diese Entwicklungen könnten dazu führen, dass die Anleger vorsichtiger werden und ihre Investitionen in Aktien reduzieren. Kolanovic glaubt, dass die Verlangsamung des Wachstums zu einem weiteren Rückgang der Aktienmärkte führen könnte.

In den letzten Wochen kam es zu einem Kapitalzufluss in Aktien, der hauptsächlich von systematischen Anlegern, einem Short Squeeze und einem Rückgang des Volatilitätsindex VIX angetrieben wurde. Kolanovic sieht das derzeitige Marktumfeld als "Ruhe vor dem Sturm". Sollten sich die Marktbedingungen jedoch verschlechtern, könnte es zu einem starken Anstieg der Volatilität und einem Rückgang der Aktienmärkte kommen.

Als Reaktion auf die schwachen Wirtschaftsaussichten für dieses Jahr hat Kolanovic seine Aktienquote reduziert. Trotz steigender Zinssätze und einer Reihe von Bankenzusammenbrüchen in den USA und in Übersee haben sich die Aktien widerstandsfähig gezeigt. Der S&P 500 stieg im ersten Quartal um 7 %, und der Nasdaq-100-Index legte dank der Zuwächse bei den Technologiewerten um 20 % zu. Diese Gewinne könnten jedoch nur vorübergehend sein, wenn sich die wirtschaftlichen Bedingungen verschlechtern.

Die Strategen der Citigroup Inc. stellen fest, dass die Nettopositionierung für den S&P 500-Index in der vergangenen Woche deutlich zugenommen hat, wobei Leerverkäufe in Höhe von 15 Mrd. $ noch abzuwickeln sind. Diese Entwicklung könnte die Nervosität an den Märkten weiter erhöhen und einen möglichen Rückgang der Aktien beschleunigen. Anleger sollten Marktpositionen und Betas beobachten, da diese auf bevorstehende Veränderungen der Markttrends hindeuten können.

Schlussfolgerung

Zusammenfassend prognostiziert Kolanovich ein turbulentes Jahr an den Aktienmärkten und rät angesichts der Turbulenzen im Bankensektor, des Ölschocks und der Wachstumsverlangsamung zur Vorsicht bei Investitionen. Es wird erwartet, dass der Markt in den kommenden Monaten erneut die Tiefststände des vergangenen Jahres erreichen wird. Die Anleger sollten die wirtschaftlichen Entwicklungen, die Reaktionen der Zentralbanken und die Marktstimmung genau beobachten, um sich an die veränderten Bedingungen anzupassen und ihre Anlagen zu schützen.

WARNUNG: Ich bin kein Finanzberater, und dieses Material stellt keine Finanz- oder Anlageempfehlung dar. Der Inhalt dieses Materials hat rein informativen Charakter.


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